Montag, 28. März 2016

Träume gross, fange beim Kleinen an. Interview mit Naeman

Strassenmusik! Eine Art von Musizieren, welche noch nicht wirklich anerkannt ist. Da ich jedoch schon ein Interview mit einem Musiker führen durfte, wollte ich wissen, wie gross die Unterschiede zur Strassenmusik sind. Aus diesem Grund habe ich einen Strassenmusiker treffen dürfen und ihm einige Fragen stellen können.



1. Wie würdest du dich mit drei Adjektiven beschreiben?

Hmm, ich würde sagen: kämpferisch, fair und leidenschaftlich.

2. Was verbindet dich mit der Musik?

Wenn ich singe und musiziere, dann ist dies wie eine andere Welt. Ich bin einfach fröhlich im Herz, wenn ich in meiner Welt sein kann.

3. Wie würdest du denn die Musik in eigene Worte beschreiben?
Also, Musik ist etwas…hm gute Frage. Ich würde sagen… Musik ist etwas, wo du deinen Emotionen freien Lauf lassen kannst. Je nachdem, wie man sich fühlt.  Jeder Mensch hat auch verschiedene Gefühlslagen. Mal fühlt man sich scheisse, mal gut. Ich finde, dass die Musik etwas sehr cooles ist, wo man sich auch einfach gehen lassen kann. Die Musik kann dich aufheitern, sie kann dein Tag verbessern. Ich glaube Musik ist für die meisten Menschen doch noch recht wichtig.

4. Du machst ja Strassenmusik. In der Schweiz ist dies jedoch noch nicht wirklich anerkannt. Wie findest du dies? 
Du ich sage umso besser, dann gibt es niemand anderes, der dies macht. Haha, nein Scherz. Ich meine es stimmt schon. Die Schweiz ist eher eine Welt, wo man sich auf das Studium und die Schule fokussiert. Doch ich wollte einfach mal etwas Neues ausprobieren. Ich habe es einfach mal gemacht. Ich wusste, dass „man“ dies in der Schweiz nicht macht… Aber genau dieses „man“ musste ich aus meinem Vokabular wegstreichen. Jo..

5.  Würdest du dies gerne noch ändern? Also, dass du mit der Strassenmusik bekannt wirst und der Schweiz sozusagen zeigen kannst: "Aha, Strassenmusik ist doch etwas, was man anerkennen kann."

Ja…. Ich finde die Schweiz ist wirklich ein sehr gutes Land. Von der Sicherheit und eigentlich auch von der Wirtschaft. Aber im Bereich von den Träumen leben und Sachen, die „man“ nicht macht, setzen wir uns noch viel zu viele Grenzen. Ich finde, dass man in der Schweiz seinen Träumen noch viel zu selten die Chance gibt, es mal zu probieren. Um den Traum etwas leben zu lassen. Aber dies kommt nicht von heute auf morgen. Man muss es sich erarbeiten… So fängst du zum Beispiel  auch mal bei Level 1 an, um dann endlich mal auf Level 10 zu kommen. 

6. Gibt es deiner Meinung nach auch negative Seiten an der Strassenmusik?

Ähm.. Auf jeden Fall. Nebst den vielen positiven sind die negativen zum Beispiel die Abhängigkeit des Wetters. Denn, wenn es mal schlechtes Wetter ist, dann musst du einfach spontan sein. So versuchst du es einfach an einem anderen, besseren Ort. Oder es kann auch gut sein, dass die Polizei kommt und meint, heute sei ein spezieller Tag, man dürfe nicht spielen und du wirst weggeschickt. Aber dies ist ein seltener Fall. Eigentlich ist nur das Wetter sehr mühsam.

7. Du singst eigentlich nur Covers. Hast du dir auch schon überlegt eigene Songs zu schreiben?
Gute Frage. Dies habe ich mir eigentlich schon sehr, sehr lange überlegt. Eigentlich schon seit ich begonnen habe, also vor fast schon drei Jahren. Jedoch habe ich mich bewusst dagegen entschieden, da ich zuerst einmal noch etwas dafür machen wollte, damit es mehr Leute gibt, welche mich kennen. Welche die Songs später vielleicht auch kaufen würden. Damit sich sozusagen die Arbeit dahinter lohnen würde. Was ich jedoch seit einigen Tagen sagen darf, also hattest du Glück, hihi, ist, dass ich in diesem Jahr auf eigene Musik arbeite. Meine erste eigene Musik. Wobei dieses Jahr auch schon etwas herauskommen wird. Wann und was bleibt noch ein Geheimnis. 

8. Du warst auch bei den grössten Schweizer Talente dabei gewesen. Welche Erfahrungen konntest du dort sammeln?


Es ist immer gut, wenn man Erfahrungen sammelt. Besonders auch bei Castingshows. Ich habe es gut gefunden, dass ich dort auch nach dem Casting gelernt habe: Hey es geht nicht nur um den kurzen Hype, um den kurzen Titel. Die richtige Reise beginnt erst nachher. Dies habe ich während des Castings bemerkt. Das Wichtigste ist den Schwung mitzunehmen. Man muss immer am Ball bleiben. Wie beim Fussball. Man muss einfach immer etwas machen. Man kann nicht einfach im Zimmer sitzen und denken, nach einer Castingshow sei man bekannt. Das habe ich gelernt. Wichtig ist, dass man sich bewusst ist, dass es nach einer Castingshow keineswegs vorbei ist, sondern, dass man erst Recht weiter macht sollte.

9.  Was hälst du von Castingshows? Schliesslich kann man ja von 0 auf 100 bekannt werden.

Meiner Meinung nach hat eine Castingshow Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, wie du gesagt hast, dass man schnell bekannt wird. Ein Nachteil ist jedoch, was ich im Nachhinein bemerkt habe, dass du, wenn du zu den Besten gehörst, plötzlich Erfolg hast. Es gänge dann alles recht schnell. Und ich denke, dass deine Fans eigentlich wie ein Teil einer Geschichte sein wollen. Dies macht auch die Loyalität der Fans aus. Bei Justin Bieber zum Beispiel. Er hat treue Fans, da diese nicht von heute auf morgen gesehen haben, dass er neue Songs hat. Sondern er ist auch langsam gewachsen. Seine Fans konnten wirklich miterleben, wie er seine ersten Songs veröffentlichte. Die Fans konnten in seiner Geschichte sein, da sie wirklich auch erlebt haben, wie er auf immer grössere Bühnen ging. Bei einer Castingshow bist du einfach schnell auf einer grossen Bühne. Schnell machst du deine eigene Musik, schnell bist du im Radio. Dies ist wahrscheinlich ein Nachteil, welcher dir klar sein muss. 

10. Würdest du gerne erneut an einer Castingshow teilnehmen?

Seit den grössten Schweizer Talenten habe ich mir dies nicht mehr überlegt. Ich habe mich schon vor dieser Zeit oft angemeldet. Man merkt einfach, dass es wie in einem Casino ist. Da kann gerade so gut jemand hinter dir gewinnen, obwohl vielleicht der links von dir viel talentierter wäre. Es ist wirklich eine Castingshow und es geht nicht nur um das Talent. Die Unterhaltung ist halt doch noch wichtig. Hast du etwas Bewegendes? Kannst du vor der Kamera sprechen? Man kann nur schon interessanter sein, wenn der Hamster gestorben ist. Joah… 

11. Was möchtest du in Zukunft noch erreichen?

Ich will das Cleo mich jedes Jahr interviewt, haha…
Okey, nun ich würde wie gesagt mega gerne mal eigene Musik herausbringen. Ich spüre, dass der Zeitpunkt langsam hier ist. Dieses Jahr auf jeden Fall. Ich würde gerne von der Strasse auf eine grössere Bühne landen. Nicht komplett, aber so als kleiner Schritt. Oder wenn ich mal im Radio spielen dürfte. Dies wäre wirklich mega cool. Man kann nicht mehr als daran glauben und Gas zu geben.
In den nächsten vier Wochen wird sicher auch ein neues Cover erscheinen. Die letzten Covers waren professioneller. Also ich habe mir wirklich sehr viele Mühe gegeben. Im Fokus steht momentan auch die Tournee. Ich werde viel unterwegs sein. Barcelona, Amsterdam. Bei der Tournee muss man wirklich auch vieles planen. Reise, Hotel, ect. 

12. Du hast unterdessen auch schon deine Fan-Gemeinschaften. Wie findest du es, Fans zu haben?
Sie sind mein Ein und Alles. Sie sind das Wichtigste. Und ohne sie wäre es wie, wenn ich einen Donat ohne Füllung essen würde, haha. Es ist halt einfach so, dass du besonders in dieser Branche auf Leute, welche dir Motivation geben, angewiesen bist. Ich liebe meine Fans und sie wissen, dass ich halt einfach „Ich selbst“ bin und etwas mache, was ich liebe, egal was „man“ sagt.
Das Wichtigste ich einfach: Egal, was du machst. Egal, wann du es machst. Egal, wo du es machst. Es gibt immer Leute, denen es nicht gefallen wird. Ich mache einfach mein Ding. Es gibt sicher viele Leute, welche dies cool finden und das schätze ich wirklich sehr. Ich bin wirklich sehr dankbar. Ich bin nicht perfekt. Und dies versuche ich auch nicht vorzuspielen. 

13. Hiermit wären wir ans Ende des Interviews angekommen. Gibt es noch irgendwas, was du gerne noch loswerden möchtest?


Ja und zwar… Du interviewst ziemlich gut, haha… Echt, du machst es ziemlich gut. Ist echt cool… Und meine Botschaft ist halt wirklich: Träume gross, fange beim Kleinen an und mache das, was dir leidenschaftlich am meisten Freude zubereitet.  


Hier kommt ihr zu seinem neusten YouTube Video

Strassenmusik. Was haltet ihr davon? Schreibt es mir doch in die Kommentare. Ich hoffe zudem, dass euch das Interview gefallen hat.
Bis bald
Cleo