Beschreibe das Eiskunstlaufen in drei Worten
Es ist schwierig dies in drei Worten zu beschreiben. Aber
sicherlich Kunst, Sport und Leidenschaft.
Wann standst du das erste Mal auf den Schlittschuhen?
Richtige Schlittschuhe bekam ich mit fünf Jahren. Meine
Mutter nahm mich immer mit auf das Eis, da sie selbst etwas üben wollte. Sie
ist sehr gerne Schlittschuh gefahren. Ich tat es ihr nach und übte selbst in
einer Ecke. Die Leidenschaft für das Eiskunstlaufen war sofort da gewesen.
Was ist vor einem
schwierigen Sprung besonders wichtig?
Die Konzentration und der Respekt davor. Ohne Konzentration ist die Verletzungsgefahr sehr hoch. Vor allem bei den
Dreifach-Sprüngen.
Hast du dich beim
Eiskunstlaufen schon mal schwer verletzt?
Nein, nie. Ich hatte in meiner Karriere Glück gehabt. Klar,
ich bin manche Male auf das Steissbein gefallen. Oder hatte blaue Flecken. So
in diese Art. Aber sonst, wirklich nichts gravierendes. Aufgrund des
Eiskunstlaufens musste ich noch nie etwas operieren.
Wurden die Ansprüche
in der Eiskunstlauf-Branche höher?
Nun, damals war ich meiner Zeit voraus gewesen. Ich konnte
alle fünf Dreifach-Sprünge mit 13 Jahre. Und dies ist auch heute noch der
Stand. Die, die an der WM antreten, machen noch immer fünf verschiedene
Dreifach-Sprünge. Damals war ich die erste Frau, welche diese fünf
Dreifach-Sprünge beherrschte. Ausser mir gab es nur drei weitere Männer, welche
die fünf Dreifach-Sprünge ebenfalls konnten. Jetzt beherrschen die Sprünge mehr
Leute.
Was ist deine schönste Erinnerung an deine Karriere?
Sicherlich mein erster WM-Titel. Schon mit sieben Jahren war
es mein Traum gewesen, einmal an der WM zu gewinnen. Als ich meinen Traum mit
18, also elf Jahre später erreichte, war dies ein hammer Gefühl. Ein Jahr
vorher gewann ich an der Olympiade die Kür.
Weitere Erinnerungen sind ebenfalls die elffachen Siege bei
den Profi-Weltmeisterschaften. Das war jedes Mal toll gewesen.
Was heisst für dich „erfolgreich?“
Nun, wenn ich zurück schaue, dann ist dies, was ich erreicht
habe für mich wirklich erfolgreich, hihi. Ich habe eigentlich alles erreicht.
Ich wurde sogar als erste Schweizerin in die „World Figure Skating Hall of
Fame“ aufgenommen. Und dies ist mit einem Ritterschlag zu vergleichen. Denn man
wird dort nicht aufgenommen, wenn man Weltmeisterin geworden ist, sondern wenn
man Geschichte geschrieben hat. Ich war die erste Frau, welche einen Dreifach
Lutz geschafft hat, alle fünf Dreifach-Sprünge beherrscht und eine eigene
Pirouette, die Biellmann Pirouette hat.
Wenn du dein jüngeres Selbst treffest, welchen Ratschlag würdest du ihr mitgeben?
Ähmm, schwierig. Wenn man älter wird, nimmt man Dinge viel
bewusster wahr und geniesst es mehr. Wenn man jünger ist, ist dies nicht
selbstverständlich. Sicher man findet es toll und ist glücklich und all das,
doch wenn man älter ist, schätzt man es noch mehr.
Hast du in deiner
Jugend aufgrund des Eiskunstlaufens vieles verpasst?
Nun, ich habe eigentlich auch alles gemacht. Allerdings war
es eingeschränkter, da ich jeden Tag vier Stunden trainierte. Ich ging auch in
die Disco und besass ein Motorrad. Es ist wichtig, dass man nicht auf alles
verzichtet, da es sonst irgendwann nur noch verkrampft wird. Die Freude ist
ganz wichtig am Sport. Wenn du auch andere Dinge machen kannst, dann bleibt die
Freude am Sport. Viele machen es oft einfach zu verbissen. Wenn ich am Abend
mal feiern war, dann ging ich am nächsten Tag trotzdem trainieren und war dann
noch motivierter. Wenn man allerdings älter wird, klappt dies nicht mehr so
ganz, hihi. Da braucht man dann schon seinen bestimmten Schlaf. Aber früher war
dies anders.
Wie sah es mit den schulischen Leistungen aus?
Nun, ich war gut in der Schule. Durch das Eiskunstlaufen
wurde ich keineswegs schlechter. In den letzten drei Jahren hatte ich
Privatunterricht, damit ich zuerst trainieren und danach zur Schule konnte.
Wie sieht dein normaler Tagesablauf aus?
Im Winter trainiere ich am Morgen oder über den Mittag für
mich selbst. Danach habe ich eine halbe Stunde Pause, bevor meine Schüler kommen.
So unterrichte ich etwa von 14 bis 18 Uhr. Zweimal in der Woche unterrichte ich
auch das Konditionstraining. Meine Läufer sind alle Spitzensportler und
besuchen Sportschulen. Wenn ich selbst beim Konditionstraining mitmache, dann
ist dies motivierend für meine Schüler und auch gut, damit auch ich trainieren
kann. Nebenbei mach ich für mich auch noch Zumba und Tae Bo. Oft habe ich auch noch
viele andere Projekte, wie Auftritte im Fernsehen.
Im Sommer verläuft der Tagesablauf eigentlich ähnlich. Da
haben meine Schüler und ich einfach die Hallen zum Trainieren.
Gibt es noch Ziele, welche du erreichen möchtest?
Mein Schwerpunkt ist es auf dem Eis zu bleiben. Vor allem
durch Coaching. Ich möchte meine Schüler an die Spitze bringen. Meine Läufer
sind alles schon Schweizer Meister Läufer. Und dies kann man nur ab einem
gewissen Alter und ab gewissen Test, welche man absolviert hat. Erst dann kann
man an den Schweizer Meisterschaften teilnehmen.
Ich habe gesehen,
dass du auch Instagram hast. Was hältst du denn von sozialen Netzwerken?
Ich habe gesehen,
dass du auch Instagram hast. Was hältst du denn von sozialen Netzwerken?
Nun, ich habe immer noch kein Facebook. Aber Instagram fand
ich wirklich noch lustig. Durch meine Schüler kam ich auf Instagram. Sie haben
mir dies eingerichtet. Ich habe sogar auch Snapchat. Dies finde ich wirklich
lustig. Für ein paar Fotos und so. Ich habe halt gefunden, dass ich vielleicht
auch mit der Zeit mitgehen sollte. Und es macht eigentlich noch Spass.
Wirklich ein sehr schönes und interessantes Interview!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Anna
http://alien-panda.blogspot.de/
Mal etwas anderes :) freue mich auf mehr.
AntwortenLöschenIch mache gerade eine Weltreise und habe mir meinen eigenen Van ausgebaut, schaue doch mal vorbei und freue mich auf dich, xoxo Laura <3
Richtig interessant!
AntwortenLöschenIch finde es toll, dass du die Möglichkeit hattest sie zu interviewen.
Alles liebe, Marie Celine | Vielleicht hast du ja mal Lust bei mir vorbeizuschauen, http://marieceliine.blogspot.de